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Nach dem Ende

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DerMoz's avatar
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Nach dem Ende

Als wir in Schlünde aus Steinen gefloh'n,
die uns unter die Erde verschluckten,
verspürten wir schon, wie die Landmassen ruckten,
die Meere verrannen, die Berge sich duckten,
die Himmel von oben uns droh'n.

Dann fiel'n die Sterne herab von den Höh'n,
dass es barst, riss, zermalmte und krachte.
Es schien, dass der Teufel uns spöttisch verlachte,
uns Schwefelgestank, Pest und Dunkelheit brachte,
als Strafe für unser Vergeh'n.

Wochen darauf war der Vorrat verzehrt,
fing das Untergrundvolk an zu morden.
Wie wahnsinnig jagten sich Banden und Horden,
dies war nun aus Wohlstand und Fortschritt geworden.
Ins Gegenteil wurd' es verkehrt.

Schließlich war auch noch der Letzte vertan,
war verhungert und ließ mich alleine.
So stieg ich hinaus zwischen Feuer und Steine,
zu heiß und zu hart selbst für Stahl und Gebeine,
Ergebnis vom menschlichen Wahn.

Nun ist bei mir nur die Hitze, das Rot,
und doch wandle ich noch nach dem Ende.
Im Niemandsland reihen sich Brände an Brände,
durchbrochen von schwärzlichem Felsengelände.
Ich lebe, doch alles ist tot.

15.02.2012
Comments5
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HulioJules's avatar
so geil, dass ich echt nicht weiß, was ich dazu noch sagen sollte
Von der Grundstimmung erinnert es mich an Matrix und ein bisschen an Minecraft, lol.
Ich hatte beim Lesen ab Strophe 2 eine geile Melodie im Kopf, ich werde mal mit dem Ludwig und seiner Gittarenvirtuosität versuchen, das Ganze zu vertonen, wenn's okay ist. :-)